26. März 2011, Boulevard Saint-Michel, gleich neben Notre Dame de Paris
Was liest man im Schatten der Glocke?
Donnerstag, 31. März 2011
Montag, 28. März 2011
Aaaahhhh
Einer der besten, wenn nicht sogar der beste unserer Zeit! Thomas Pletzinger mit Funeral for a dog in der New York Times; letzte Woche war es der Guardian!
Donnerstag, 24. März 2011
Mittwoch, 23. März 2011
Montag, 21. März 2011
Sonntag, 20. März 2011
Samstag, 19. März 2011
Märztag
Wolkenschatten fliehen über Felder,
Blau umdunstet stehen ferne Wälder.
Kraniche, die hoch die Luft durchpflügen,
Kommen schreiend an in Wanderzügen.
Lerchen steigen schon in lauten Schwärmen,
Überall ein erstes Frühlingslärmen.
Kurzes Glück schwamm mit den Wolkenmassen,
Wollt' es halten, mußt' es schwimmen lassen.
[Jetzt wird erst einmal hiergeblieben]
Detlev von Liliencron
Blau umdunstet stehen ferne Wälder.
Kraniche, die hoch die Luft durchpflügen,
Kommen schreiend an in Wanderzügen.
Lerchen steigen schon in lauten Schwärmen,
Überall ein erstes Frühlingslärmen.
Kurzes Glück schwamm mit den Wolkenmassen,
Wollt' es halten, mußt' es schwimmen lassen.
[Jetzt wird erst einmal hiergeblieben]
Detlev von Liliencron
Einer Vorübergehenden
Die Straße heult und rasselt fieberhaft.
Da schreitet zwischen Lärm und Gassenhauer
Ein schlankes Weib in majestätischer Trauer,
Mit stolzer Hand des Kleides Saum gerafft;
Geschmeidig, zart, das Bein schlank wie gemeisselt.
Aus ihrem Blick, drin Himmel fahl und starr
Und Stürme ruhn, saug’ ich, ein kranker Narr,
Leid, das berauscht, Lust, die zu Tode geisselt.
Ein Blitz … dann Nacht! – O schöne, flüchtige Frau,
Aus deinem Blick strömt Kraft und Leben nieder.
Ob ich dich erst dort drüben wiederschau?
Verändert, fern! zu spät! ach niemals wieder!
Fremd mir dein Pfad, mein Weg dir unbekannt, –
Dich hätte ich geliebt, dich, die’s erkannt!
Charles Baudelaire, 1857
Da schreitet zwischen Lärm und Gassenhauer
Ein schlankes Weib in majestätischer Trauer,
Mit stolzer Hand des Kleides Saum gerafft;
Geschmeidig, zart, das Bein schlank wie gemeisselt.
Aus ihrem Blick, drin Himmel fahl und starr
Und Stürme ruhn, saug’ ich, ein kranker Narr,
Leid, das berauscht, Lust, die zu Tode geisselt.
Ein Blitz … dann Nacht! – O schöne, flüchtige Frau,
Aus deinem Blick strömt Kraft und Leben nieder.
Ob ich dich erst dort drüben wiederschau?
Verändert, fern! zu spät! ach niemals wieder!
Fremd mir dein Pfad, mein Weg dir unbekannt, –
Dich hätte ich geliebt, dich, die’s erkannt!
Charles Baudelaire, 1857
Freitag, 18. März 2011
Mittwoch, 16. März 2011
Sprachgebunden
"In diesen Blättern wird rechtens dauernd und ausgiebig auf gute Literatur hingewiesen. Ich halte es für kein Zeichen mangelnder Lebenskraft, wenn man auch einmal beherzt und klar sagt: heute, Sonntag nachmittag, habe ich mich auf ein Sofa hingelümmelt und geschmökert."
Kurt Tucholsky
sprachgebunden
Kurt Tucholsky
sprachgebunden
Die Ballade von den schönen Frauen von Paris
Schöne Frauen gibt es überall
auf der weit und breiten Erdenwelt,
ob am Tiber oder Senegal,
im Palast und im Zigeunerzelt,
ob sie braun sind oder schwarzverbrannt,
ob in Flandern oder Samarkand,
Japanesin oder Niggerweib,
Ebenholz- und Alabasterleib:
Keine Frau auf Erden küsst so süss,
wie die schönen Frauen von Paris.
Auch in Polen und in Wien und Rom,
in der Steppe und vom Kaukasus
bis zum Nil und Amazonenstrom
sind die Frauen wild nach einem Kuss.
Auch in Preussen, Holland und Madrid,
(Eskimos und Lappen zählen mit)
wird von früh bis spät geküsst.
Aber dass ihr auch noch dieses wisst:
Keine Frau auf Erden küsst so süss,
wie die schönen Frauen von Paris.
Selbst die Fraun im grauen Altertum,
Königin von Saba, Niobe,
Dalila, Astarte und der Ruhm
der Lucinde, Sappho, Canadacé,
Helena, Lacmé und Potiphar,
muss verblassen und ins Nichts zergehn
wie der Schnee vom vorigen Jahr;
denn das Wort, das bleibt hier stehn:
Keine Frau auf Erden küsst so süss,
wie die schönen Frauen von Paris.
Zum Geleit:
Drum hab ich auch nicht lange nachgedacht
und den Mädchen von Paris dies Lied gemacht:
Wenn der Wind es nicht verweht,
wird es sein auch euer Nachtgebet:
Keine Frau auf Erden küsst so süss,
wie die schönen Frauen von Paris.
Francois Villon
auf der weit und breiten Erdenwelt,
ob am Tiber oder Senegal,
im Palast und im Zigeunerzelt,
ob sie braun sind oder schwarzverbrannt,
ob in Flandern oder Samarkand,
Japanesin oder Niggerweib,
Ebenholz- und Alabasterleib:
Keine Frau auf Erden küsst so süss,
wie die schönen Frauen von Paris.
Auch in Polen und in Wien und Rom,
in der Steppe und vom Kaukasus
bis zum Nil und Amazonenstrom
sind die Frauen wild nach einem Kuss.
Auch in Preussen, Holland und Madrid,
(Eskimos und Lappen zählen mit)
wird von früh bis spät geküsst.
Aber dass ihr auch noch dieses wisst:
Keine Frau auf Erden küsst so süss,
wie die schönen Frauen von Paris.
Selbst die Fraun im grauen Altertum,
Königin von Saba, Niobe,
Dalila, Astarte und der Ruhm
der Lucinde, Sappho, Canadacé,
Helena, Lacmé und Potiphar,
muss verblassen und ins Nichts zergehn
wie der Schnee vom vorigen Jahr;
denn das Wort, das bleibt hier stehn:
Keine Frau auf Erden küsst so süss,
wie die schönen Frauen von Paris.
Zum Geleit:
Drum hab ich auch nicht lange nachgedacht
und den Mädchen von Paris dies Lied gemacht:
Wenn der Wind es nicht verweht,
wird es sein auch euer Nachtgebet:
Keine Frau auf Erden küsst so süss,
wie die schönen Frauen von Paris.
Francois Villon
Dienstag, 15. März 2011
Lesen!
"Es fehlte sogar nicht an Kritikern, die dieses Produkt als ein Meisterstück priesen und die bestimmt prophezeiten, daß es einst für das beste Buch in der deutschen Literatur gelten werde."
Heinrich Heine, Die Romantische Schule
http://tinyurl.com/6zq3os3
Heinrich Heine, Die Romantische Schule
http://tinyurl.com/6zq3os3
Sonntag, 13. März 2011
M1
M1, Mitte, ausgelassene Stimmung, Sonne, die Gucci-Brille passt noch, man zeigt sich gerne. Plötzlich ein Vater, Ende 30, ehrlicher Arbeiter, zu seiner Tochter, 14: "Mit diesa scheiß Frisua siehst aus wie sone Prenzlauer-Berg-Intellegenten-Schlampe." "Ich mag's." "Würst sehn wat Montach inna Schule los is!" Der Rest des Waggons blickte stumm in der ganzen Runde rum und sich gegenseitig auf die Stirn.
Berlin, ick liebe Dir!
Berlin, ick liebe Dir!
Vorfrühling
VORFRÜHLING
Es läuft der Frühlingswind
Durch kahle Alleen,
Seltsame Dinge sind
In seinem Wehn.
Er hat sich gewiegt,
Wo Weinen war,
Und hat sich geschmiegt
In zerrüttetes Haar.
Er schüttelte nieder
Akazienblüten
Und kühlte die Glieder,
Die atmend glühten.
Lippen im Lachen
Hat er berührt,
Die weichen und wachen
Fluren durchspürt.
Er glitt durch die Flöte
Als schluchzender Schrei,
An dämmernder Röte
Flog er vorbei.
Er flog mit Schweigen
Durch flüsternde Zimmer
Und löschte im Neigen
Der Ampel Schimmer.
Es läuft der Frühlingswind
Durch kahle Alleen,
Seltsame Dinge sind
In seinem Wehn.
Durch die glatten
Kahlen Alleen
Treibt sein Wehn
Blasse Schatten.
Und den Duft,
Den er gebracht,
Von wo er gekommen
Seit gestern nacht.
Hugo von Hofmannsthal, 1892
Es läuft der Frühlingswind
Durch kahle Alleen,
Seltsame Dinge sind
In seinem Wehn.
Er hat sich gewiegt,
Wo Weinen war,
Und hat sich geschmiegt
In zerrüttetes Haar.
Er schüttelte nieder
Akazienblüten
Und kühlte die Glieder,
Die atmend glühten.
Lippen im Lachen
Hat er berührt,
Die weichen und wachen
Fluren durchspürt.
Er glitt durch die Flöte
Als schluchzender Schrei,
An dämmernder Röte
Flog er vorbei.
Er flog mit Schweigen
Durch flüsternde Zimmer
Und löschte im Neigen
Der Ampel Schimmer.
Es läuft der Frühlingswind
Durch kahle Alleen,
Seltsame Dinge sind
In seinem Wehn.
Durch die glatten
Kahlen Alleen
Treibt sein Wehn
Blasse Schatten.
Und den Duft,
Den er gebracht,
Von wo er gekommen
Seit gestern nacht.
Hugo von Hofmannsthal, 1892
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